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Feuerwehr Konzeption 2030

Die Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz und Feuerwehr (RK MZF) hat an ihrer Plenarversammlung vom 6. Mai 2022 die neue «Feuerwehr Konzeption 2030» einstimmig genehmigt und in Kraft gesetzt. Die neue Konzeption definiert strategische Vorgaben, bietet Gewähr für ein funktionierendes Feuerwehrwesen und regt dazu an, in die Zukunft zu blicken, aktuell rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen zu hinterfragen und sich auf die nächsten Schritte vorzubereiten.

Der Vorstand der Feuerwehr Koordination Schweiz FKS hat im Jahr 2018 die Ablösung der mehrheitlich umgesetzten Konzeption «Feuerwehr 2015» durch eine neue «Feuerwehr Konzeption 2030» initialisiert. Eine breit abgestützte Arbeitsgruppe wurde mit der Erarbeitung der neuen Konzeption beauftragt. Dabei wurden im Rahmen der Projektarbeit die bisherigen Grundsätze (im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung, des Verbundsystems Bevölkerungsschutz und der sicherheitspolitischen Lage) verifiziert und Überlegungen zur künftigen Entwicklung des Feuerwehrwesens mitberücksichtigt.

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Der Blick auf die Stärken und Schwächen der Feuerwehr und des Feuerwehrsystems insgesamt hat gezeigt, dass das Feuerwehrwesen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein über einen praxisorientierten Personal- und Mittelbestand verfügt, welcher innert kurzer Zeit mobilisiert werden kann. Obschon in den Ballungszentren Berufsfeuerwehren nahezu 40 % der schweizweiten Einsätze leisten, basiert das kantonal geregelte Feuerwehrwesen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein hauptsächlich auf dem Milizsystem, das in Bezug auf die Tagesverfügbarkeit, die Komplexität der Aufgaben und den rechtlichen Rahmenbedingungen zunehmend an seine Grenzen stösst. Die Analyse hat weiter gezeigt, dass die Feuerwehr eine starke und respektierte Partnerorganisation des Verbundsystems Bevölkerungsschutz ist. Ein kritischer Blick auf die Feuerwehr und das Feuerwehrwesen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein offenbart allerdings auch, dass mögliche Synergien (beispielsweise in den Bereichen Einsatzleitzentralen, Personalressourcen, Beschaffungen, interkantonale Kooperation) heute noch nicht oder zu wenig genutzt werden und ein entsprechendes Entwicklungspotenzial vorhanden ist.

Der Blick auf die relevanten Entwicklungen des Umfelds hat gezeigt, dass die Reputation der Feuerwehr in der Bevölkerung unverändert hoch ist. Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen steigen jedoch das Sicherheitsbedürfnis und die Erwartungshaltung der Bevölkerung an die Dienstleistungen der Feuerwehr stetig, wobei es auch die wirtschaftlichen Aspekte zu berücksichtigen gilt. Ebenso rasant verändern technologische Entwicklungen die Anforderungen an die Feuerwehr, und dies auf verschiedenen Ebenen: So werden die Einsätze komplexer und mehr spezifisches Fachwissen ist gefordert, was nicht zuletzt direkte Auswirkungen auf die Ausrüstung, die Ausbildung und die Rekrutierung hat. Weiter ist zu beachten, dass das Feuerwehrwesen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein nach wie vor grösstenteils auf kommunalen Strukturen basiert, obwohl sich die Gesellschaft zu globalen, mobilen Strukturen entwickelt. Diese Rahmenbedingungen erschweren die Entwicklung und Implementierung neuer Alarmierungsmodelle oder gemeinsame Einsatzleitzentralen. All dies führt dazu, dass das Feuerwehrwesen nur relativ langsam auf die sich immer rascher ändernden politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ökologischen und technologischen Rahmenbedingungen reagieren kann.

Die zehn Grundsätze der «Feuerwehr Konzeption 2030» basieren auf den oben beschriebenen Analysen, berücksichtigen die Arbeiten bezüglich der Brandschutzvorschriften 2026 und fokussieren sich auf den dabei identifizierten Handlungsbedarf. Konkret befasst sich die neue Konzeption mit den Aufgaben der Feuerwehr, den Schutzzielen, der Organisation des Feuerwehrwesens, der Verfügbarkeit der Einsatzkräfte, der Alarmierung und Einsatzdisposition, der Kooperation auf nationaler Ebene, mit Partnern und mit Arbeitgebern und schliesslich mit der Qualitätssicherung.

Mit der Genehmigung und dem in Kraft setzen der «Feuerwehr Konzeption 2030» durch die RK MZF kann nun die Umsetzung, die voraussichtlich mehrere Jahre dauert, in den Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein starten.

Die «Feuerwehr Konzeption 2030» steht hier www.feukos.ch zum Download bereit.

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